http://www.bmukk.gv.at/schulen/unterricht/ba/schug_newsletter.xml
Seit Herbst 2007 gibt es den „SCHUG-Newsletter“ der Abt. für geschlechtsspezifische Bildungsfragen im BMUKK als Download. Er informiert über Neuigkeiten und Wissenswertes zum Thema Gender & Schule. Die aktuelle zweite Ausgabe ist den „Gendertagen 2007“ gewidmet - inklusive Beispielen von www.gender.schule.at!
http://www.homo.at/liebeist/start.htm
Auf dieser Webseite findet sich das Projekt „Liebe ist.org“. Dieses tolle Projekt aus der Steiermark dient zur „ Aufklärung und zum Abbau von Vorurteilen und Gewalt in Bezug auf andere L(i)ebensformen“ und bietet zum sofortigen Download Plakate, Broschüren und Online-Videos. Das Gesamtpaket zur praktischen Nutzung und Thematisierung im Unterricht gibt es inklusive DVD auch zum Bestellen.

Axster Lilly: Alles gut.
Aebi Christine (Illustration). Hrsg. v. Edith Almhofer.
deA-Verlag, Gumpoldskirchen/Wien 2007. 44 S. Preis: 18,50 €
Ich will nicht umziehen
in irgendeine Wohnung
in irgendein Haus
in irgendeine Straße
in eine neue Stadt.
Ich weiß nicht, wer da wohnt...
Leonie kritzelt wütend auf dem Küchentisch herum. Sie kritzelt sich in die neue Stadt, in ihre neue Stadt und in das Haus Nummer 17 in der Yeni Cadde, Istanbul, hinein. Dort wohnen Fidan und Suzan. Im ersten Stock links, im ersten Stock rechts. Bevor die drei aufeinandertreffen, hält die Zeit kurz den Atem an. So oder so: Alles wird anders werden.
Ein Buch mit tollen Texten und Zeichnungen, das Ängste und Erwartungen im Zusammenhang mit einem Umzug in ein anderes Land thematisiert. Toll auch, dass neben Deutsch Türkisch eine Rolle spielt und die Leserin gleich ein paar Wörter Türkisch lernen kann. Wer die Inhaltsangabe des Buches nicht kennt, braucht sicher ein wenig, bevor sich die Geschichte erschließt. Auch haptisch ein angenehmes Erlebnis!
(Rezension von Renate Tanzberger)

Sabine Dillner: Die Piratin – Das Leben der Grania O'Malley
Verlag Ueberreuter, ab 14 Jahren, ISBN-10: 3800052350 . 303 S., Preis: ca. 15€
Grania O'Malley wurde 1530 geboren und starb 1603. Als Tochter des Clanführers lernte sie die Schiffs- und Handelskunst. Sie agierte gegen die englische Herrschaft, was sie auch zur Piratin werden ließ.
Der Autorin gelingt es, sowohl die Zeit als auch die willensstarke Persönlichkeit Grania O'Malleys in eine spannende und intelligente Geschichte zu packen. Sie beschränkt sich auf die Jugendjahre von Grania O'Malley und spannt im Epilog einen Bogen zurück. Irische und englische Sichtweisen, Sitten und Werthaltungen sowie Überlebensstrategien sind verbunden mit Naturbeschreibungen und der Bewältigung der Herausforderungen des Alltags wie auch der Abenteuer. Unbeschwert sind Männer und Frauen in ihren Rollen innerhalb und außerhalb der gesellschaftlichen Normen beschrieben. Sabine Dillner ist ein Roman gelungen, der einen weiten Horizont vermittelt und ermutigt, weiterzuforschen, weiterzudenken.
(Rezension von Ilse M. Seifried)
Andrea Moser-Pacher, Stefan Krammer, Ursula Esterl (HrsgInnen): ide – Informationen zur Deutschdidaktik, Zeitschrift für den Deutschunterricht in Wissenschaft und Schule - 3/07. Themenschwerpunkt „Gender“.
Im Zentrum des Heftes stehen genderrelevante Fragestellungen für den Deutschunterricht und die Deutschdidaktik in Schule und Hochschule. Welche Rolle und Funktion Gender in einem geschlechtersensiblen (Deutsch-)Unterricht und in der Ausbildung von Studierenden spielt, soll anhand von theoretischen Zugängen und schulpraktischen Beispielen erläutert werden. Mehr zur aktuellen Nummer und zu ide ist unter www.uni-klu.ac.at/ide/ zu finden.
Markom Christa, Weinhäupl Heidi: Die Anderen im Schulbuch. Rassismen, Exotismen, Sexismen und Orientalismus in österreichischen Schulbüchern.
Braumüller, Wilhelm, Universitäts-Verlagsbuchhandlung 2007. 257 S. Preis: 24,90€
Endlich eine interessante Schulbuchanalyse für Österreich.
Die Autorinnen haben drei in der AHS-Unterstufe am häufigsten verwendeten Geografie, Geschichte- und Biologie-Schulbücher (5.-8. Schulstufe) analysiert.
„Der Fokus der Analysen lag auf diskriminierende Inhalte auf den Ebenen Evolutionismus, Exotismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Homophobie sowie Heteronormativität.“ (S. 232) Das Ergebnis der Analyse bestätigt, dass offene Diskriminierungen und Rassismen sich kaum mehr finden, all zu starre Rollenbilder hinterfragt werden und Homosexualität thematisiert wird. Allerdings wird eine teilweise sehr oberflächliche Auseinandersetzung mit den untersuchten Themen festgestellt, weiters würden Diskriminierungen auf struktureller und individueller Ebene sowie Machthierarchien oft ausgeblendet und nach einer geschlechtssensiblen Sprache sucht frau in den untersuchten Schulbüchern vergebens (S. 1).
Sehr positiv ist zu verzeichnen, dass die Autorinnen nicht nur Negativ-, sondern auch Positivbeispiele aus den Schulbüchern wiedergeben, und dass sie den in den Büchern fehlenden sozialwissenschaftlichen und feministischen Diskurs nachholen indem sie bei den einzelnen Themen immer wieder Exkurse einflechten, z.B. zum historischen Hintergrund des modernen rassistischen Antisemitismus, zu Homophobie und Diskriminierung,... Es wird nicht nur kritisiert (was an sich ja schon genug Berechtigung für dieses Buch wäre), sondern es werden immer wieder Alternativen, Ergänzungen vorgeschlagen und Wünsche geäußert.
Im letzten Kapitel finden sich Anregungen für eigene Schulbuchanalysen. Und als Trost für LehrerInnen, die Schulbücher verwenden, die sexistische, rassistische, antisemitische,... Passagen haben, vermerken die Autorinnen am Schluss: „Dabei kann, wenn ein/e LehrerIn mit kritischem Bewusstsein unterrichtet, die „schlechteste“ und unreflektierteste Stelle im Schulbuch für den Unterricht am interessantesten werden: Indem genau diese Inhalte gemeinsam analysiert werden, um das kritische Potential in den SchülerInnen zu wecken und auszubauen.“ (S. 240)
Ein insgesamt sehr spannend zu lesendes und höchst informatives Buch. Nachdenklich stimmt mich allerdings ein Satz im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt: „Die Schulbücher sollten darauf achten, dass die Geschichte des Konfliktes richtig und objektiv dargestellt ist.“ (S. 105) So gut nachvollziehbar vieles an den Kritikpunkten ist, die die Autorinnen in ihrem Buch bringen, der Glaube an eine objektive Wahrheit im Zusammenhang mit Geschichtsschreibung fehlt mir.
(Rezension von Renate Tanzberger)
www.wolfsmutter.com - Das Frauenbranchenbuch...
... ist mehr als ein Adressenverzeichnis für Frauen.
Neben dem Anliegen "Mehr Geld in Frauenhand!" geht es auch darum, die eigenen Ressourcen und das eigene Wissen bevorzugt an Frauen weiterzugeben und sich mit anderen Frauen in Beziehung zu setzen.
Das Branchenbuch ist in das Gesamtkonzept des Frauen-Portals http://wolfsmutter.com eingebunden. Fachfrauen sind hier nicht nur ein Adresseneintrag, sondern Teil der Community. Sie kündigen ihre Termine im Kalender an, schreiben Artikel oder diskutieren im Forum. Neben vielen Unterpunkten gibt es auch den Punkt "Bildung & Forschung".