Barbara Rendtorff: Erziehung und Geschlecht. Eine Einführung.
W. Kohlhammer, Stuttgart 2006, 226 Seiten, ISBN 3-17-018660-4, Preis: 18,50€
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Das Buch bietet einen Überblick über Themenfelder, die im engeren Sinn mit Erziehung zu tun haben (v.a. Familie, Kindergarten, Schule). Nach einer Bestandsaufnahme bzgl. geschlechtstypischer Auffälligkeiten und verschiedenen Dikursansätzen (von historischen Erziehungsratgebern bis zu Konzepten antisexistischer Jungen- und parteilicher Mädchenarbeit) befasst sich die Autorin mit theoretischen Grundlagen (zu Weiblichkeit, Männlichkeit, sex, gender, Differenz/en,...) und sie endet mit pädagogischen Erwägungen und Handlungsfeldern.
Auffallend ist, dass die Autorin zwar im Vorwort schreibt, dass sie sich v.a. auf deutschsprachige Literatur und Diskurse bezieht, Literatur aus Österreich aber fast gänzlich fehlt.
Mein Eindruck beim Lesen: Barbara Rendtorff positioniert sich klar als Anhängerin der Psychoanalyse. Vieles wird angeschnitten, vieles liest sich spannend und regt zum Nachdenken an. Immer wieder gibt es Stellen, die meinen Widerspruch hervorrufen, so, wenn sie z.B. zitiert, "dass wir unabhängig von allen politischen Debatten über Hetero- oder Homosexualität anerkennen müssen, dass 'unser aller Leib und Leben die mehr oder weniger glückliche Folge mehr oder weniger geglückter sexueller Beziehungen zwischen zwei Menschen unterschiedlichen Geschlechts ist – ob uns das gefällt oder nicht'" (S. 122).
Insgesamt ein Buch, das zum Diskutieren/Streiten (letzteres sieht Rendtorff sehr positiv) einlädt.
Renate Tanzberger (Rezension veröffentlicht im Weiberdiwan Sommer 2006)
Gubitzer Luise, Schunter-Kleemann Susanne (Hg.innen): Gender Mainstreaming – Durchbruch der Frauenpolitik oder deren Ende? Kritische Reflexionen einer weltweiten Strategie.
Peter Lang Verlag, Frankfurt/M. 2006, 253 Seiten, ISBN 3-631-53251-2, Preis: 45,50€
Die AutorInnen des Sammelbandes, eine Dokumentation der Frauenringvorlesung an der Wirtschaftsuniversität Wien im Jahr 2004, versuchen eine theoretische und politische Verortung von Gender Mainstreaming als Instrument der Gleichstellung. Wobei der Politikansatz in seiner Reichweite für organisationale Veränderungen jeweils unterschiedlich eingeschätzt wird.
Regine Bendl z.B. bezeichnet die "Umsetzung von GM als Sichtbarmachung von Geschlechterperspektiven im funktional geschlechtsblinden malestraem bei gleichzeitiger Verfestigung der dualen Geschlechterkonzeption", Barbara Fuchs ortet eine (Re)Produktion von Geschlechterdifferenz im Technikumfeld IKT durch die österreichische Technologiepolitik. Andere Autorinnen befinden GM als geeignet, Wissen darüber zu erlangen, wie geschlechtliche Differenzierungen in Organisationen eingeschrieben sind (Ulli Gschwandtner, Birgit Buchinger) oder strukturelle Organisationsdefizite (der Hochschule) aufzuzeigen (Christine Roloff).
Eine anregende Textsammlung, die immer wieder dazu aufruft, Geschlechterdifferenzen und die Interpretation von Geschlecht als natürlicher Kategorie und binäre Geschlechtermatrix zu dekonstruieren. Ein Unterfangen, das alle an GM-Prozessen Beteiligten – in der Beratung, im Training, in der Organisationsentwicklung und auf AuftraggeberInnen-Seite – leisten müssen!
Claudia Schneider (Rezension veröffentlicht im Weiberdiwan Sommer 2006)
Petra Unger: Wiener Frauenspaziergänge
metro verlag, 128 Seiten, ISBN 3-902517-02-6, Preis: 9,90€
55 Orte in Wien für SpurensucherInnen
Frauen, die Geschichte schrieben
Von Emilie Flöge bis Kaiserin Elisabeth
Wussten Sie, dass die Schauspielerin Hedy Lamarr in der Karlskirche geheiratet hat, dass die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach eine passionierte Uhrensammlerin war oder dass sich Österreichs erste Ärztin, Gabriele Possanner, für ihre Anerkennung sogar an den Kaiser wenden musste? Mutige und oft schon vergessene Frauen aus allen Jahrhunderten, ihre Schicksale und ihre Leistungen werden an 55 verschiedenen Orten in Wien zu neuem Leben erweckt. Die Autorin und Wienführerin, Petra Unger, zeichnet hier die weibliche Seite der Stadt und vermittelt zudem interessante Aha-Erlebnisse.
Edith Tschopp, Eveline Wagen (Hg.): Verletzungen. Ein Lehrmittel zum Nachschlagen über Menschenrechte, Diskriminierung und Rassismen.
Verlag Rüegger, Zürich/Chur 2006, 283 Seiten, ISBN 3-7253-0825-X, Preis: 30,70€
Ziel dieses umfangreichen Lehrmittels ist es, durch das Thematisieren von Menschenrechten in Aus- und Weiterbildungen kulturelle Werte zu reflektieren, kritisches Denken zu fördern, fassbare und weniger fassbare Diskriminierungsmuster sichtbar zu machen und damit Zivilcourage im beruflichen und persönlichen Alltag zu fördern. Dazu werden Texte zu bestimmten Themenfeldern (z.B. Diskriminierung, Identität, Migration, Gender,...) zur Verfügung gestellt und im Anschluss Anregungen für die Arbeit mit den Texten gegeben (meist Fragen für Einzel- oder Gruppenarbeiten, aber auch Vorschläge für Rollenspiele,...).
Ein 60-seitiges Glossar mit Begriffen der intra- und interkulturellen Beratungs-, Vermittlungs- und Sensibilisierungsarbeit runden das gelungene Werk ebenso ab wie eine Literatur-, Link- und Medienliste. Sehr geeignet für jene, die in der Erwachsenenbildung bzw. in der Schule gerne mit Texten arbeiten.
Renate Tanzberger (Rezension veröffentlicht in der Juli-Nummer der an.schläge)
Jenny, sieben
Bilderbuch von Christine Aebi (Bilder), Lilly Axster (Text), Aleka Zichy (Grafik), deA-Verlag, Gumpoldskirchen 2005, 44 S., ISBN 3-901867-25-2, Preis: 23,50€
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Jenny feiert ihren Geburtstag das erste Mal seit seinem Auszug bei Max, ihrem Vater. Unter aller Ausgelassenheit liegt die Angst von Beiden vor Veränderungen und Verlust. "Du bist gar kein echter Vater, dich gibt es nur auf dem Papier", wirft Jenny dem zerknitterten Max vor. Ein behutsames Aufeinanderzugehen, Humor und Offenheit machen es schließlich möglich, dass Jenny ihren Vater wieder glatt bügelt und ein besonderer Tag feierlich zu Ende geht. "Jenny, sieben" wurde ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kinderbuchpreis 2006.
Berliner Portal für lesbisch-schwule Jugendliche:
www.dasistauchgutso.de
Das neue Internetportal auf dem zentralen Berliner Jugendserver jugendnetz-berlin.de wurde am 30. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt. Zeitgleich hat die Senatsverwaltung ein Faltblatt "Ist schwul als Schimpfwort cool?" veröffentlicht. In einer Presseerklärung forderte Staatssekretär Thomas Härtel die jungen Menschen auf, ihre Meinung zu sagen: "Wir wollen junge Menschen im Coming-out unterstützen und zu einem selbstbewussten Leben ermutigen. Deswegen ist es sehr verletzend, andere Menschen als schwul oder lesbisch zu beschimpfen oder Dinge, die gerade mal uncool sind, als schwul zu bezeichnen."
Münchner Portal für lesbisch-schwule-transsexuelle Jugendliche:
www.wirsindfuerdichda.org/index.html
Nach wie vor ist es oft nicht leicht, wenn man merkt, schwul oder lesbisch zu sein. Genau so schwer tun sich Jugendliche, die das Gefühl haben, im falschen Körper zu stecken.
Es stellen sich viele Fragen - aber an wen soll man sich wenden?
Bei den Eltern ist nicht sicher, wie sie reagieren werden?
Die Freundinnen / Freunde haben mit dem Thema auch nichts am Hut?
Deiner Lehrerin, Deinem Lehrer kannst Du Dich auch nicht anvertrauen?
Antworten finden sich auf der oben genannten Website.
Besonders hinweisen möchten wir auf eine Plakataktion: Im Schuljahr 2005 / 2006 wurden diese drei Plakate an den Münchner Schulen aufgehängt:



Fotos: Monika Eberle
Wir möchten damit erreichen, dass
NIEDERÖSTERREICH
go4tech! - Sommercampus für junge Frauen ab 16 an der Fachhochschule St. Pölten
Der go4tech!-Sommercampus für junge Frauen bietet eine Reihe von praxisnahen Schnupperkursen und projektorientierten Workshops in den Kompetenzbereichen Audiotechnik, Videotechnik, Web-Technologien, Telekommunikation, Computersimulation und IT-Security.
Bild von der Website www.go4tech.at/ entnommen
Termin: 20. 8. - 26. 8. 2006
Anmeldeschluss: 14. 7. 2006
Kosten: Die Teilnahme ist dank Förderung des Landes NÖ kostenlos.
Infos, Anmeldung: www.go4tech.at/
SALZBURG
Ist Mädchenarbeit überhaupt noch notwendig?
Mädchen von heute sind selbstbewusst, unabhängig und schaffen es, im Beruf ihre "Frau" zu stehen. Sie wollen keine geschlechtergetrennten Angebote und fühlen sich nicht benachteiligt. Wozu ist da Mädchenarbeit überhaupt noch notwendig - ist sie nicht schon ein Stück veraltert?
Im Seminar geht es darum, die unsichtbaren Ungleichheiten für Mädchen aufzuzeigen, darüber zu diskutieren, Sensibilisierung anzuregen und sich mit der eigenen Geschlechterrolle auseinander zu setzen. Die TeilnehmerInnen erhalten Tipps und Tricks für die Umsetzung von Mädchenarbeit in geschlechtergemischten und homogenen Gruppen.
Den Folder "Bildungsangebote" mit weiteren interessanten Seminaren gibt es als PDF zum Downloaden unter www.akzente.net/make-it und dann unter der Rubrik Veranstaltungstipps für MultiplikatorInnen.
Referentin: Teresa Lugstein
Termin: 30. 9. 2006 von 10.00 - 17.00 Uhr
Ort: Seminarraum Akzente Salzburg, 4. Stock, 5020 Salzburg, Glockengasse 4c
Infos: Teresa Lugstein, make it - Büro für Mädchenförderung - Tel: 0662/849291–11 make.it@akzente.net - www.akzente.net/make-it
ditact_women´s IT summer studies 2006 - IT Kurse für Schülerinnen, Studentinnen, Wissenschafterinnen
36 Veranstaltungen rund um die Informations- und Kommunikationstechnologien stehen für Schülerinnen, Studentinnen sowie Wissenschafterinnen aus ganz Österreich offen.
Termin: 21. 8. - 2. 9. 2006-07-03
Ort: Universität und Fachhochschule Salzburg
Kosten: Keine
Infos, Anmeldung: www.ditact.ac.at - Restplatzbörse bis 16. 7. 2006 !
Bild vom fotoalbum ditact_women's IT summer studies 2005
www.ditact.ac.at/news_fotos05/hardwarelabor.html
STEIERMARK
3. Zertifikatslehrgang für Gender Kompetenz und Gender Mainstreaming
Der Lehrgang – eine Kooperation von Frauenservice Graz und Männerberatung Graz – richtet sich an Frauen und Männer (auch als zukünftige) Gender Beauftragte und Multiplikator/innen im Gender Mainstream, Trainer/innen, Berater/innen, Erwachsenenbildner/innen, Personalverantwortliche, Konzeptverantwortliche und alle interessierten Personen.
Modul 1
23.-25.11.06 |
Gender Kompetenz Training |
Surur Abdul-Hussain &
Heinz Baumann |
Modul 2
18.-20.1.07 |
Gender Analysen und eigene Wirkungsmöglichkeiten in der Praxis |
Elli Scambor &
Christian Scambor |
Modul 3
8.-10.3.07 |
Gender Mainstreaming – Organisations- und Teamentwicklungsprozesse |
Manfred Kummer &
Surur Abdul-Hussain |
Modul 4
19.-21.4.07 |
Gender&Diversity als Herausforderung für Bildungsplanung und Leitung von Gruppen |
Sigrid Fischer &
Roland Engel |
Modul 5
31.5. – 2.6.07 |
Tools – Methoden – Handwerkszeug und Qualitätskriterien; Zertifikatsverleihung |
Heinz Baumann &
Sigrid Fischer |
Genaues Programm unter www2.frauenservice.at/files/gendermainstreaming/Lehrgang_fuer_Gender_
Kompetenz_2006.pdf
Termin: 23. 11. 2006 – 2. 6. 2007
Kosten: Lehrgangsgebühr 1.700€
Ort: Bildungshäuser im Osten und in der Mitte Österreichs
Infos: Frauenservice Graz - 8020 Graz, Idlhofgasse 20 – z. H. Sigrid Fischer - gender@frauenservice.at - Tel: 0316 / 71 60 22-29 - www.frauenservice.at
WIEN
wienXtra – Mädchenaktionstage für 10- bis 16-Jährige
Tolle Freizeitangebote (zum Teil gratis): Bollywood-Party, Selbstbewusstseinstraining, Hockey-Spiel, Hip Hop Kurse, ein Nachmittag mit den Jungen Musliminnen im Kurpark, Theaterspiel, Drehen eines Videoclips, Gestalten eines Online-Spieles, Mode selbst gestalten,...
Termin: 28. 8. – 1. 9. 2006
Zusätzlich findet am 1. 9. von 16.00 – 17.00 im wienXtra-kinderinfo (1070, Museumsplatz 1 - MQ Hof 2) eine ExpertInnendiskussion "Mädchenarbeit im 21. Jahrhundert" statt.
Nähere Infos s. www.wienxtra.at/wienxtra/pdf/maedchenaktionstage.pdf
Sprungbrett-Angebote:
Fotoworkshop "Mädchen Blickwinkel": Mit einer Kamera die umliegende Gegend unsicher machen – deine Motive finden. In der Dunkelkammer die Fotos selbst bearbeiten und entwickeln. Für 12- bis 15-jährige Mädchen!
Dienstag, 29. 8. 2006 von 11.00-16.00 und Mittwoch, 30. 8. 2006 von 11.00-17.30
Mädchenkalender: Wir produzieren einen Aufhänge-Kalender von + mit + für Mädchen.
Dienstag, 18. 7. 2006 von 11.00-17.00 und Mittwoch, 19. 7. 2006 von 11.00-17.00
Nähere Infos sowie viele weitere Angebote bei Sprungbrett: www.sprungbrett.or.at
1150 Wien, Pilgerimgasse 22-24 – Tel: 01/789 45 45 – sprungbrett@sprungbrett.or.at